
Verkatertes Erwachen auf dem agilen Partyschiff
Der agile Hype ist vorbei – und das ist gut so. Jenseits oberflächlicher Kosmetik ist nun die Zeit für nachhaltige Transformationen gekommen.
Allmähliche Verfertigung von Gedanken beim Schreiben.
Der agile Hype ist vorbei – und das ist gut so. Jenseits oberflächlicher Kosmetik ist nun die Zeit für nachhaltige Transformationen gekommen.
ChatGPT & Co. versprechen eine Revolution der Büroarbeit. Doch birgt die scheinbare Effizienzsteigerung durch generative KI auch unerwartete Gefahren für unsere Produktivität. Ein Blick zurück auf die Einführung des PCs zeigt überraschende Parallelen und warnt vor einer neuen „PC-Falle“.
Nur wer sich selbst führen kann, kann andere führen. Mit diesem Satz legt Pater Anselm Grün das Fundament für effektive Führung. Sich selbst zu führen heißt, sich selbst…
Das Schöne an elektronischer Kommunikation, ob E‑Mail, Instant-Messenger oder Slack, ist ihre Schnelligkeit. Der Büroalltag wird dadurch zum virtuellen Tennisspiel. Das Ziel ist es, die heiße Kartoffel möglichst…
Auf Wilhelm von Ockham, einem mittelalterlichen Theologen und Philosophen, geht das nach ihm »Ockhams Rasiermesser« benannte Sparsamkeitsprinzip in der Wissenschaftstheorie zurück. Vereinfacht gesagt bedeutet es, dass bei verschiedenen…
Wie soll ich meinen Kindern erklären, was ich den ganzen Tag mache? Mit den gängigen Job-Titeln wie Berater oder Agile Coach können sie nichts anfangen und die bisweilen…
So lautet die Philosophie von Dragonsteel, der Firma, die der äußerst erfolgreiche Fantasy-Autor Brandon Sanderson, um seine Kunst des Schreibens herum aufgebaut hat. Im Interview mit Tim Ferriss…
Mein Doktorvater war ein perfektes Beispiel für das, was Heinrich von Kleist einst die »allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden« genannt hat. Oft kam er in unser Büro…
Ich gestehe. Einmal pro Woche mache ich einen »Firmenrundgang ohne Grund.« Der Begriff ist genauso abwertend gemeint, wie er klingt. Nur jemand, der keine »echte« Arbeit hat oder sich davor…
Wie so viele Wissensarbeiter verbringe ich meine Tage überwiegend sitzend. Daher ist mir mein regelmäßiges Lauftraining wichtig. Drei oder vier Mal pro Woche, meist sechs und manchmal zehn…
Niemand will einen Bohrer kaufen, sondern nur ein Loch bohren. Genauso will niemand agile Methoden und Frameworks kaufen, umsetzen oder einführen. Sie sind immer Mittel zum Zweck. Der Niedergang…
Wie unsere Neigung, das Zusammenleben und die Zusammenarbeit nach und nach mit Regeln zu überfrachten, Gesellschaften und Organisationen schließlich zusammenbrechen lässt.
In den 1960er Jahren leitete der Psychologe Walter Mischel in Stanford eine Reihe von Studien, die heute gemeinhin als Marshmallow-Test bekannt sind. Kindern zwischen drei und sechs Jahren…
Modelle und Frameworks werden nicht eingeführt, implementiert oder anderweitig übergestülpt, sie entstehen durch das gemeinsame Lösen von Problemen.
Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Dennoch gibt es einen Unterschied, zwischen dem ersten Schritt eines vorbereiteten und erfahrenen Wanderers und dem eines Kleinkinds. Der Wanderer hat…
Wie bei jedem anderen Handwerk macht auch beim Schreiben die Übung den Meister. Daher versuche ich jeden Tag zu schreiben. Das klappt an manchen Tagen besser als an…
Als meine Frau letzten November nach der Elternzeit unseres Jüngsten wieder in das Arbeitsleben zurückkehrte, übernahm ich morgens an vier Tagen unsere drei Kinder und den Hund. Zunächst…
Remote Work birgt das Risiko eines Lagerschadens im sozialen Getriebe durch den Wegfall von zufälligen Begegnungen als sozialem Schmiermittel.
Persönliche Produktivität ist der grausam optimistische Versuch auf individueller Ebene die Folgen systematisch schlechter Organisation abzumildern.
Im ersten Band von Harry Potter lernt Harry bei seinen nächtlichen Streifzügen durch Hogwarts den Spiegel Nerhegeb kennen. Dieser magische Spiegel zeigt dem Betrachter individuell und verführerisch realistisch…
Die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz scheinen unbegrenzt. Doch so gut ChatGPT auch klingen mag, es bleibt der leicht durchgeknallte Praktikant, der beispielsweise das staubtrockene Benutzerhandbuch im Stile eines…
Cal Newport ist es gelungen, mit seinem neuen Buch „Slow Productivity“ (Newport, 2024) an seinen Klassiker „Deep Work“ (Newport, 2016) anzuknüpfen. Treffsicher analysiert er, wie es zu dem…
Ein erfüllter Arbeitstag geht für mich einher mit einem möglichst leeren Kalender. Ganz leer sind die Tage ohnehin nie und müssen sie auch nicht sein, aber ununterbrochene Blöcke…
Heute war mein erster Urlaubstag. Nur diese zweite Woche der Pfingstferien. Eine kurze Woche mit einem Feiertag am Donnerstag. Es gibt also eigentlich nicht viel zu verpassen. Trotzdem…
Damit aus Fähigkeiten effektive Fertigkeiten werden, müssen wir viel üben, Fehler machen und Erfahrungen sammeln. Was für das Fahrradfahren oder für handwerkliche Könnerschaft intuitiv klar ist, wird bei der agilen Transformation von Organisationen grob unterschätzt und bisweilen komplett ausgeblendet. Gängige Modelle und Rahmenwerke sind gute Startpunkte, im Kern geht es jedoch um das gemeinsame Erlernen neuer Fertigkeiten in der Zusammenarbeit.
Was haben User Stories, Story Points und Objective & Key-Results (OKR) gemeinsam? Die offensichtliche Antwort, dass alle drei irgendwas mit Agile zu tun haben, ist selbstverständlich zu einfach und…
Zwischen der menschlichen Fähigkeit, viele und große Pläne zu schmieden und der zur Realisierung verfügbaren Lebenszeit klafft eine absurd große Lücke. Diese Kürze des Lebens, macht das rigorose Setzen von Prioritäten zum zentralen Element jeglichen Zeitmanagements und gleichzeitig jede Wahl auf schmerzhafte Weise bedeutsam. Leider neigen wir in unserer Verzweiflung dazu, so viel in unseren Tag zu pressen bis wir schließlich ausreichend überlastet sind, um guten Gewissens Nein zu sagen.
Die Methode Objectives & Key Results, kurz OKR, entstand in den 1970er-Jahren unter Andy Grove bei Intel, der sie in seinem Buch „High Output Management“ (Grove, 1983) beschrieb. Richtig…
Wenn agile Methoden auf verkrustete Strukturen traditionsreicher Organisationen treffen, ist eine nachhaltige Transformation nicht automatisch zu erwarten. Viel wahrscheinlicher ist es, dass die neuen Praktiken möglichst reibungsfrei durch Assimilation in die bestehenden Strukturen integriert werden. Als Agile Coach fühlt man sich dann ähnlich geborgen und wirksam wie Jean-Luc Picard in Gefangenschaft der Borg.
Sich angesichts komplexer Probleme nach einfachen Lösungen auf der individuellen Ebene zu sehnen mag verständlich sein und optimistisch wirken, ist im Grunde aber nur grausam, weil das sehr wahrscheinliche Scheitern dem Individuum und seinem „Mindset“ zugeschrieben wird.
Schnell noch die Mails checken. Nebenbei ein paar Chat-Nachrichten senden. Die technischen Möglichkeiten verleiten uns dazu, unsere Zeit immer weiter zu verdichten und uns durch den Arbeitstag zu hetzen. Aber ist schneller wirklich immer besser?
Bereits vor einem Jahr beschrieb ich mein zunehmendes Missfallen mit Twitter als Ort der systematischen Empörungseskalation. Ich beschloß, mich „bis auf Weiteres vollständig“ zurückzuziehen. So ganz gelang es…
Viele Unternehmen hadern derzeit mit der Frage, ob und wenn ja wieviel ihre Mitarbeiter im Büro arbeiten sollen und umgekehrt wie viel Homeoffice oder örtlich flexibles Arbeiten es sein darf. Das Bestreben nach den Erfahrungen der letzten beiden Jahre Corona-Pandemie das Beste aus Home und Office in hybride Arbeitsformen zu kombinieren ist löblich, darf aber nicht auf die Frage nach dem möglichen und erlaubten Arbeitsort reduziert werden. Im Kern geht es nämlich mehr um die zeitliche Flexibilität als um die örtliche.
Die oftmals hitzig geführte Diskussion um die richtige agile Methode oder das richtige Framework zur Skalierung verstellt den Blick auf das eigentlich Wesentliche: das Empowerment der Mitarbeiter zur Selbstorganisation.
Agile Frameworks sind Sammlungen von verallgemeinerten Lösungen für typische Probleme in agilen Organisationen. Die Anwendung dieser Lösungen wirkt dann am besten, wenn das Problem nicht nur theoretisch verstanden, sondern real erlebt wurde. Eine agile Transformation ist keine Einführung eines Frameworks, sondern eine gemeinsame Reise auf der Probleme entdeckt und – mit Hilfe der bekannten Frameworks – gelöst werden.
Der Stoizismus erlebt seit einigen Jahren eine Art Renaissance. Insbesondere die römischen Stoiker legten großen Wert auf Gemütsruhe. Sie waren dennoch — oder gerade deswegen — ambitioniert und übten großen Einfluss in Politik und Gesellschaft aus. Damit diese Balance zwischen Ambition und Gelassenheit gelingt, braucht es eine kluge Wahl von Zielen.
Schicksalsschläge bewirken oft ein Innehalten und Nachdenken über das eigene Leben gefolgt von einer Neuausrichtung. Durch die Corona-Pandemie fragen sich nun zeitgleich viele Angestellte, wie sie künftig arbeiten wollen und ihre Antwort zeichnet sich in den USA schon ab als „Great Resignation“, die große Kündigungswelle. Auch wenn hierzulande diese Welle noch flacher ist, gibt sie dennoch Anlass genug, über die ganz entscheidende Rolle von Führung im postpandemischen Zeitalter nachzudenken.
Was ich in zwei Jahren Corona-Pandemie über meinen eitlen Umgang mit sozialen Medien gelernt habe und wie ich meine Motivation zum Schreiben wiederfand.
Wenn unsere Überzeugungen und Weltbilder von der Realität widerlegt werden, haben wir verschiedene Möglichkeiten diese kognitive Dissonanz aufzulösen. Die meisten Menschen neigen dazu, die Realität kreativ umzudeuten, damit die Erlebnisse wieder ins Bild passen. Hilfreicher ist es allerdings, die Abweichungen als Quelle der Erkenntnis zu nutzen und sein Weltbild anzupassen. Gerade für Führungskräfte, deren Weltbilder und Überzeugungen viele andere betreffen.
Die Fortsetzung meines dystopischen Romanfragments „2024 – Kafka trifft Orwell“ über die Absurdität des überwachten Alltags vier Jahre nach Ausbruch der großen Pandemie. Eine Fortsetzung, die ich gehofft hatte nie schreiben zu müssen.
Anfangs sollte die Angst vor Corona das Volk im geschlossenen Kampf gegen die Pandemie einen. Diese Angst schlägt zunehmend um in Hass, Hetze und Spaltung. Es ist allerhöchste Zeit, dass wir dieser Tendenz entschlossen und geschlossen entgegentreten.
Agile Methoden wirken nicht direkt auf die Effizienz. Agil heißt wendig. Agilität sorgt durch Wendigkeit und Flexibilität für Effektivität. Dadurch wird das Risiko von Blindleistung und Nacharbeiten minimiert. Die Effizienz der Agilität entsteht indirekt durch Risikominimierung und Vermeidung von Verschwendung.
Wer die beste Tomate zum Gärtner befördert, verliert meist eine herausragende Fachkraft und gewinnt eine höchstens mittelmäßige Führungskraft.
Agile Methoden und Frameworks gibt es viele, aber was ist die Essenz von Agilität? Und wie lässt sie sich beschreiben ohne auf die Terminologie von Scrum & Co. zurückzugreifen?…
Wenn sich ein kompliziertes Problem hartnäckig den Lösungsversuchen widersetzt ist es vielleicht doch komplexer als ursprünglich angenommen. Ein Wechsel der Methode von Analytik zu Empirie, von plangetriebenem zu eher agilem Vorgehen kann in diesem Fall Wunder wirken. Damit gelingt dann einem Laien des Flugzeugbaus was Heerscharen von Ingenieuren vor ihm verwehrt blieb.
Das Cynefin-Framework von Dave Snowden bietet einen systemtheoretischen Rahmen zur Einordnung von Situationen und das jeweils passende Vorgehen zur Entscheidungsfindung (vgl. Snowden & Boone, 2007). Grundlegend dafür ist ein…
Die hohe Kunst des produktiven Miteinanders im Team liegt darin, die für alle bestmögliche Balance zwischen inspirierendem Miteinander und ungestörter individueller Konzentration zu finden. Das zunehmend verteilte Arbeiten während und in Folge der Corona-Pandemie wirft diese alte Frage nach dem optimalen Set-up der Zusammenarbeit erneut und mit neuen Lösungsmöglichkeiten auf.
Mitarbeiter denen man eineinhalb Jahre pandemiebedingt viel Eigenverantwortung zugestanden und abverlangt hat, kann man nun nicht einfach wieder ins Büro beordern, egal wie großzügig die Regelung gestaltet wurde. Die Zukunft der Zusammenarbeit muss gemeinsam gestaltet und verhandelt werden.
Zeit ist unsere knappste Ressource. Sie verrinnt unwiederbringlich. Schon die alten Römer gaben daher den Rat: Carpe diem! Im Zeitalter der Wissensarbeit mit tausend Möglichkeiten und ebensovielen Ablenkungen ist das aber leichter gesagt als getan. In rund zwanzig Jahren Wissensarbeit habe ich einiges ausprobiert und dabei viel darüber gelernt, wie ich mich selbst gut organisiere.
Seit die Wellen der Empörung rund um Corona und dem Umgang damit immer höher schlagen und seit dadurch die Gräben immer tiefer werden und dafür der Diskurs immer seichter wird, habe ich die Freude an Social Media verloren. Es wird höchste Zeit für eine Pause von diesen Orten der systematischen Empörungseskalation.
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