Crush It!

Dem Bei­spiel von Ste­fan Hagen fol­gend, wer­de ich hier immer wie­der mal Bücher, die ich gele­sen habe und die ich wich­tig fin­de, hier besprechen.

Den Anfang macht Crush It!: Why NOW Is the Time to Cash In on Your Pas­si­on von Gary Vaynerchuk.

Worum es in dem Buch geht

Es geht um per­sön­li­che Mar­ken­bil­dung mit­tels sozia­ler Medi­en in zwei­er­lei Hin­sicht. Einer­seits als Erfah­rungs­be­richt von Gary. Damit baut er in ers­ter Linie sei­ne eige­ne Mar­ke wei­ter auf. Ande­rer­seits als Anlei­tung wie aus einer, unter Umstän­den schwer ver­markt­ba­ren, per­sön­li­chen Lei­den­schaft mit­tels sozia­ler Medi­en eine star­ke per­sön­li­che Mar­ke her­aus­ge­ar­bei­tet wer­den kann.

Was mir gefallen hat

Eines vor­weg: ich mag ame­ri­ka­ni­sche Autoren, ich mag den kurz­at­mi­gen, pla­ka­ti­ven und prä­zi­sen Schreib­stil. Dar­um hat mir auch die­ses Buch gefal­len, das Gary übri­gens nicht selbst geschrie­ben hat, son­dern dik­tiert hat, was die­sen Stil eher noch ver­stärkt. Ob das jedem gefällt, weiß ich nicht: Your mileage may vary. (Und wie die deut­sche Über­set­zung klingt, mag ich mir gar nicht vorstellen.)

Das Buch moti­viert unge­mein. Es zeigt wie ein­fach man heut­zu­ta­ge mit­tels sozia­ler Medi­en her­aus­ar­bei­ten und ver­brei­ten kann wofür man als Per­son und damit als Mar­ke steht, was einem wich­tig ist. Und es zeigt wel­chen Erfolg man damit mit rela­tiv ein­fa­chen Mit­teln haben kann.

Den wich­tigs­ten Punkt bringt er mei­ner Mei­nung nach zum The­ma Authen­ti­zi­tät. Sowohl das The­ma als auch das Medi­um muss mei­ner Lei­den­schaft, muss mei­ner „DNA“ ent­spre­chen. Sonst bleibt die Mar­ke nur hoh­le Fas­sa­de. Ein Feh­ler, den gera­de gro­ße Fir­men, die halb­her­zig auf das The­ma sozia­le Medi­en auf­sprin­gen, ger­ne machen. Man soll­te sich nicht ver­bie­gen eines ver­mu­te­ten Erfolgs wegen, son­dern aus dem wofür man steht, was einem begeis­tert, krea­tiv Kapi­tal schla­gen. Man soll­te auch nicht schein­bar nega­ti­ve oder unpas­sen­de Aspek­te ver­ste­cken, so wie Gary sei­en der­be Spra­che nicht ver­steckt, son­dern akzep­tiert und zu einem Mar­ken­zei­chen gemacht hat.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt, der mit der Authen­ti­zi­tät zusam­men hängt, ist dass die gesam­te Per­son die Mar­ke aus­macht und nicht nur ein bestimm­tes, gewünsch­tes The­ma. Das ist einer­seits erschre­ckend, weil man sei­ne nicht so schö­nen Sei­ten nicht mehr so ein­fach ver­ste­cken oder kon­trol­lie­ren kann, aber es macht die Mar­ke auch mensch­li­cher, sym­pa­thi­scher und greif­ba­rer. Wie oft in sei­nem Buch, plä­diert Gary rigo­ros dafür, die­sen Umstand zu akzep­tie­ren und zu nutzen.

Was mir nicht gefallen hat

Das Buch, gera­de zu Beginn, han­delt mir eine Spur zuviel von Gary und sei­nen Erfol­gen. Ich zol­le ihm höchs­ten Respekt für das was er erreicht hat, aber dafür hät­te es auch der Klap­pen­text gereicht. Statt­des­sen muss ich immer wie­der lesen, wie gut er ist. Aber ok, das gehört zu Gary wie sei­ne der­be Spra­che. Passt also zu ihm und ist authen­tisch, aber auch mach­mal nervig.

Der The­se, dass die gan­ze Per­son, zur Mar­ken­bil­dung bei­trägt, kann ich ja noch fol­gen, aber war­um ich dann mei­ne gan­ze Zeit damit zubrin­gen muss um die Mar­ken­bil­dung vor­an­zu­trei­ben („hust­le“ ist sein Lieb­lings­wort), fin­de ich über­trie­ben. Ins­be­son­de­re dann wenn Tim Fer­ris, der Autor von „The 4‑Hour Work­week“ auf dem Cover zitiert wird. Die­se extre­me Fokus­sie­rung auf Leis­tung und Erfolg ist sehr ame­ri­ka­nisch und kann manch­mal ner­ven. Eben­so wie die Reduk­ti­on auf den kom­mer­zi­el­len Erfolg („Why now is the time to cash in on your passion.“).

Fazit

Lesens­wer­tes Buch. Weni­ger wegen den neu­en Erkennt­nis­sen, son­dern wegen der posi­ti­ven Stim­mung und der Moti­va­ti­on, die es erzeugt.



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2 Kommentare

P. Müller 8. Mai 2012 Antworten

Eine sehr inter­es­san­te Zusammenfassung.
Macht lust auf mehr.
Auch wenn, wie Sie es schon anmerk­ten, der Fokus die­ses Buches etwas zu sehr auf der kom­mer­zi­el­len Schie­ne gefah­ren wird, wer­de ich es in mei­ne Lese­lis­te aufnehmen.
In Zei­ten von sozia­len Netz­wer­ken betrifft das The­ma „per­sön­li­che Mar­ken­bil­dung“ schließ­lich nicht mehr nur Blog­ger, als eher einen jeden Inha­ber eines Social-Media-Profils.
fG

Phil­ipp

Marcus Raitner 8. Mai 2012 Antworten

Zum Nach­den­ken über Per­so­nal Bran­ding ist das Buch ein sehr pra­xis­na­her Ein­stieg, der wirk­lich Lust macht selbst aktiv zu wer­den. Viel Spass dabei!

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