Wow! Mir fehlen die Worte nach diesem PM Camp. Böse Zungen mögen behaupten, es läge daran, dass ich währenddessen schon so viel getwittert habe, aber auch das ist nur ein Zeichen der überwältigenden Fülle von Eindrücken. Es folgt der Versuch einer Zusammenfassung und Aufarbeitung.
Wie immer beim PM Camp ist der Brückenschlag vom virtuellen ins reale Leben ein wesentlicher Teil meiner Agenda. Es liegt in der Natur des PM Camp, das in der virtuellen Welt seinen Anfang nahm, dass viele Teilnehmer sich vorher nur aus Social-Media kennen und darauf brennen, sich endlich kennenzulernen. Auch darum war das Get-Together am Donnerstag Abend schon sehr gut besucht und dehnte sich bis Mitternacht aus.
In dieses freudige Wiedersehen und Neugierige Kennenlernen mischte sich bei uns im Organisationsteam eine nervöse Spannung. Würde es gelingen, den Erfolg von 2011 zu wiederholen? Würden die Menschen mit neuen Impulsen vom PM Camp heimfahren? Würde sich die noch deutlichere Ausrichtung auf das Format Barcamp auszahlen? Würde ein PM Camp auch mit fast doppelt so vielen Teilnehmern wie 2011 funktionieren?
Impulse geben – Brücken bauen
Es hat funktioniert. Mehr als das. Es war auch und gerade in dieser Größe eine grandiose Veranstaltung. Subjektiv für mich aber auch objektiv gemessen an dem Widerhall den das PM Camp 2012 in Social Media erzeugt hat und immer noch erzeugt. Die Teilnehmer reden immer noch miteinander. Nicht nur über die Veranstaltung selbst, sondern über die Themen. Ganz viele haben offensichtlich ganz viele Impulse bekommen. Das war unser Auftrag und den haben wir erfüllt.
Da wir im Gegensatz zum PM Camp 2011 mittlerweile aus der fixen Idee openPM eine lebendige Plattform aufgebaut haben, enden die Diskussion des PM Camps nicht, sondern werden auf openPM fortgesetzt. Wer leider nicht dabei sein konnte, kann die Dokumentation der Sessions auf openPM nachlesen und ergänzen. Auch hier verschränkt sich virtuelles wieder mit realem Leben und es schließt sich der Kreis.
Seemännische Gelassenheit
Das erste Highlight waren für mich der mitreißende Vortrag Von Übervätern, unentscheidbaren Entscheidungen und Helden – wirksame Projektleitungvon Olaf Hinz. Mir ist sehr deutlich geworden, dass wir uns als Projektmanager viel zu oft im Maschinenraum des Projekts über den richtigen Schraubenschlüssel (Methode, Framework, etc.) streiten anstatt uns dem Führungsaufgaben auf der Brücke zu stellen. Das ist nämlich unbequem und riskant und erfordert ein Gespür für und den Willen zur Politik. Wo kann und muss ich ansetzen und Einfluss nehmen, um das zu bekommen, was mein Projekt jetzt braucht? Und wie nimmt man möglichst klug Einfluss? Wie gehe ich mit einem Auftraggeber um, der seine Rolle nicht wahrnimmt? Und vieles mehr was noch lange nicht verarbeitet ist.
openPM, openPM, openPM
Meine erste Session stand ganz im Zeichen openPM. Es ging mir darum, Feedback einzuholen und Verbesserungen zu diskutieren. Beides gab es reichlich. Danke dafür an alle Teilnehmer! Die beiden wesentlichen Erkenntnisse waren für mich, dass wir erstens die Rolle von Gärtnern in openPM brauchen und dass wir zweitens die Startseite dringend entschlacken müssen. Beides haben wir dann in Sessions am Samstag vertieft diskutiert und dokumentiert.
Du Papa, was ist ein Projekt?
Weitere Highlights waren die lustige und sehr lehrreiche Sammlung von Worst-Practices, der Workshop zu einer Projektmanagement Canvas und die von Bernhard Schloss initiierte Aktion Projektmanagement für Kinder. Alles ist mittlerweile auf openPM dokumentiert und darf ergänzt und ausgearbeitet werden.
Eine Folge verpasster Gelegenheiten
Da immer vier Sessions parallel liefen, habe ich leider nur einen Ausschnitt der Themen des PM Camp 2012 mitbekommen. Aber das ist das Prinzip eines Barcamps oder wie es ein erfahrener Teilnehmer ausdrückte: »Das Leben ist eine Folge verpasster Gelegenheiten.« Ich hoffe, dass es für alle anderen auch ein so eindrückliches Ereignis war wie für mich. Ich freue mich schon auf das PM Camp 2013 und auf die vielen anderen PM Camps die dazwischen an anderen Orten entstehen werden. Denn es ist unsere erklärte Strategie den PM Camp Gedanken auf diese Weise zu verbreiten (siehe Vision).
Ein Kommentar
Ihre Getwittere fand ich sehr sinnvoll. Dass es immer Typen geben wird, die Wasser predigen und Wein saufen, sollten wir einfach hinnehmen.
http://www.tural.de/chapter-meier