Am Handlauf in den Entscheiderkreis – Runden und Kreise

Seine ers­te Grup­pen­run­de. Man traf sich in einem der zahl­lo­sen Bespre­chungs­räu­me, deren tris­te Funk­tio­na­li­tät jeden Anflug von Krea­ti­vi­tät sofort im Keim erstick­te. Über­haupt erin­ner­te das gan­ze Gebäu­de – obwohl erst vor weni­gen Jah­ren fer­tig­ge­stellt – mehr an ein Kran­ken­haus als an ein IT-Zentrum.

Jetzt war T. also Teil die­ser Grup­pe, einer von ihnen, hat­te die Sei­te gewech­selt, war nicht mehr „nur“ Exter­ner. IT-Pro­jekt­lei­ter soll­te er sein, ein wich­ti­ges Pro­jekt in einem Groß­pro­gramm lei­ten, schwie­ri­ger Fach­be­reich, sehr poli­tisch – das Übli­che. T. hat­te den Ruf, sol­che Situa­tio­nen gut zu mana­gen, dar­um hat­te man ihn geholt.

Als neu­es Mit­glied stell­te T. sich zu Beginn der Grup­pen­run­de in knap­pen Wor­ten vor. Anschlie­ßend stell­ten sich die ande­ren reih­um vor, meist aus­führ­li­cher als ihm es nötig erschien und lieb war; offen­bar hat­te man kei­ne Eile. Die meis­ten kann­te T. ja bereits, wenigs­tens flüch­tig und mit eini­gen hat­te er auch schon recht inten­siv zusammengearbeitet.

Neun­zig Minu­ten jede Woche. Das war so der Brauch, alle Grup­pen mach­ten das so. Es tra­fen sich also nicht nur die 15 Mit­ar­bei­ter sei­ner Grup­pe, son­dern alle Mit­ar­bei­ter jede Woche für ein­ein­halb Stun­den. Meh­re­re tau­send Stun­den Arbeits­zeit wur­den der­art Woche für Woche inves­tiert (um nicht zu sagen ver­nich­tet), um Infor­ma­tio­nen aus Gre­mi­en und den über­ge­ord­ne­ten Krei­sen zu ver­tei­len und zu diskutieren.

Krei­se schie­nen über­aus wich­tig zu sein. Der Lei­t­erkreis, der Haupt­ab­tei­lungs­kreis, dann die Abtei­lungs­run­de – die aus uner­klär­li­chen Grün­den schon kein Kreis mehr war – und dann eben die­se Grup­pen­run­de. Von Kreis zu Kreis, von Run­de zu Run­de, ein Ritu­al  gewor­de­nes Stil­le-Post-Spiel für Erwach­se­ne, die­ses Ver­le­sen, Kom­men­tie­ren und Dis­ku­tie­ren von Pro­to­kol­len und Beschlüs­sen aus Gre­mi­en und Krei­sen. Die­ses Mee­ting wäre defi­ni­tiv bes­ser eine E‑Mail geworden. 

Oder noch bes­ser ein Blog-Post im Enter­pri­se Social Net­work, dann könn­te man dort doch ein­fach mit allen dis­ku­tie­ren und nicht nur hier in der Grup­pe. Auf Twit­ter hat­te er die­se Dis­kus­si­on die letz­ten Jah­re über erlebt und sehr zu schät­zen gelernt. Des­halb hat­te T. auch gleich an sei­nem ers­ten Tag neu­gie­rig einen Blick auf die­ses Enter­pri­se Social Net­work gewor­fen, muss­te nach kur­zer Zeit aber ziem­lich ent­täuscht fest­stel­len, dass es gute öffent­li­che Dis­kus­sio­nen dort nicht zu geben schien. Viel­leicht wur­de in den vie­len nicht-öffent­li­chen Grup­pen mehr dis­ku­tiert, aber der öffent­li­che Bereich glich einer Geisterstadt. 

Ist wie vor­ge­legt umzu­set­zen“, „der Lie­fer­plan ist ein­zu­hal­ten“, „ist wie ver­ein­bart anzu­tre­ten“ und so in einem fort. Die Spra­che der Gre­mi­en und Krei­se, aus deren Pro­to­kol­len sein Grup­pen­lei­ter die für sie wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen ver­las, kam ihn son­der­bar unper­sön­lich vor. Als sprä­chen nicht Men­schen mit­ein­an­der, son­dern eine Maschi­ne zu ihnen. Er war also zu einem Zahn­räd­chen in einer Maschi­ne gewor­den und das Sys­tem erteil­te ihm und den ande­ren nun sei­ne Anwei­sun­gen durch eine unüber­schau­ba­re Zahl von Gre­mi­en und Entscheiderkreisen. 

Bestan­den die­se Krei­se aber nicht aus Men­schen? Und rich­te­ten sich ihre Anwei­sun­gen nicht letzt­lich an Men­schen? Waren nicht die Men­schen der Kern der Orga­ni­sa­ti­on? Trotz­dem oder gera­de des­we­gen schien jeder bemüht, die­se offi­zi­el­le Kom­mu­ni­ka­ti­on mög­lichst kalt, pas­siv, ste­ril und unmensch­lich zu hal­ten. T. fühl­te sich an Cap­tain Picard bei den Borg erinnert.

Da T. das meis­te die­ser Lini­en­kom­mu­ni­ka­ti­on weder ver­stand noch für wich­tig erach­te­te, jeden­falls nicht für sein Pro­jekt, auf das er sich kon­zen­trie­ren woll­te, denn dafür war er ja gekom­men, mach­te er, was alle ande­ren auch mach­ten und schlug sei­nen Lap­top auf. Ein 08/15 Win­dows Lap­top. Er hass­te Windows. 

Noch mehr hass­te T. es, kei­ne Admi­nis­tra­tor­rech­te auf dem Gerät zu haben, um es wenigs­tens eini­ger­ma­ßen erträg­lich zu kon­fi­gu­rie­ren. Aus sei­nen vor­he­ri­gen Jobs war T. es immer gewohnt, zwi­schen Mac­Book und Win­dows-Lap­top wäh­len zu kön­nen. Genau­so wie er es für ihn als Infor­ma­ti­ker selbst­ver­ständ­lich war, Com­pu­ter nach sei­nen Wün­schen ein­zu­rich­ten und das zu instal­lie­ren, was er brauch­te. Aber hier ging das natür­lich nicht. Nicht mal ein Auf­kle­ber auf dem Gerät war erlaubt! 

Jetzt stell’ dich doch nicht so an! Es ist doch nur ein Job.“ Ein sehr gut bezahl­ter Job war das, den er trotz eines Rests von Skep­sis bei der Per­so­nal­re­fe­ren­tin bekom­men hat­te. „Über­le­gen Sie sich genau, ob der wirk­lich in Ihre Grup­pe passt, ob er zu unse­rer Kul­tur hier passt. Ich habe mei­ne Zwei­fel, ob er sich gut ein­fü­gen wird.“, gab sie sei­nem Grup­pen­lei­ter nach­drück­lich zu ver­ste­hen. Jetzt ver­stand T., was sie damit gemeint habe könn­te. Es wür­de hart wer­den, här­ter als gedacht. 

Er woll­te aber nicht nur einen Job machen, er woll­te ver­dammt noch­mal etwas bewe­gen, zusam­men mit ande­ren enga­gier­ten Men­schen etwas bewe­gen, gemein­sam etwas Gro­ßes schaf­fen. Das woll­te er. 

T. freu­te sich jetzt dazu­zu­ge­hö­ren und er moch­te die Men­schen, zugleich war er aber über die Dis­kus­sio­nen irri­tiert. Schien es ihm doch, dass es in die­ser Grup­pen­run­de viel­fach dar­um ging, irgend­et­was zu ver­hin­dern. Mal waren es Ansprü­che der Pro­jek­te gegen­über den in die­ser Grup­pe betreu­ten IT-Sys­te­men, die man abweh­ren muss­te. Dann waren da die pra­xis­fer­nen Anfra­gen der Gover­nan­ce, die man mit so wenig Auf­wand wie mög­lich abwen­den woll­te. Auf­fäl­lig waren außer­dem die Kla­gen der Mit­ar­bei­ter über Grup­pen in ande­ren Abtei­lun­gen, die ihrer­seits nicht so rich­tig koope­rie­ren woll­ten und sich abgrenz­ten, um ihr eige­nes Ding durchzuziehen. 

Auf den ers­ten Blick schien es T. fast, dass der Zusam­men­halt die­ser Grup­pe zu einem nicht unwe­sent­li­chen Teil in der Abgren­zung nach außen und gegen „die ande­ren“ bestand.


Gun­ter Dueck, Mathe­ma­ti­ker und ehe­ma­li­ger CTO bei IBM, hat die Geschich­te von T. auf­merk­sam ver­folgt und spielt nun den Mephis­to, um T. aus die­ser Per­spek­ti­ve das Fol­gen­de zu erwi­dern:
(Foto: CommonLens/Axel Schmidt) 

Soso, Mee­tings sind die Höl­le? Höre ich das her­aus? Haha, die Höl­le kennt ihr noch gar nicht, die beginnt erst bei den Exe­cu­ti­ve-Work­shops! Hier üben wir nur etwas Fege­feu­er zum Abbürs­ten und Ein­nor­den. Hier wird die Macht aus­ge­übt – von die­sen vie­len dres­sier­ten Füh­rungs­kräf­ten, die nur eine Qua­li­fi­ka­ti­on haben, nämlich…Haha! Mee­tings ein­zu­be­ru­fen. Wisst ihr nicht mehr, was im Mit­tel­al­ter ver­an­stal­tet wur­de, wenn der Kai­ser kam und in sei­ner Pfalz Hof hielt? Alle ver­sam­mel­ten sich, sorg­sam geklei­det. Dann wur­den Orden an treu-gehor­sa­me Trot­tel ver­lie­hen und die Hin­rich­tung von ein paar unpas­sen­den Zeit­ge­nos­sen zele­briert. Wir gaben den Men­schen die Krea­ti­vi­tät, auf dass sie die gräss­lichs­ten Exe­ku­ti­ons­ar­ten ersin­nen konn­ten und aller­lei lächer­li­che Abzei­chen schu­fen. Über­aus Gehor­sa­me, die nicht zu viel geleis­tet hat­ten, beka­men Lob. Für eini­ge Her­um­strei­cher und Que­ru­lan­ten fand man Grün­de, sie zu töten. Wenn schon mäßig Ver­dien­te die Chan­ce auf Orden bekom­men und schon harm­lo­se Ver­bre­cher und klit­ze­we­nig Anders­den­ken­de mit „hang, draw & quar­ter“ vor­ge­führt wer­den, dann ist die Bot­schaft des Mee­tings: Jeder spürt den nah-hei­ßen Atem des Fege­feu­ers, es kann so leicht gesche­hen! Da fürch­ten sich die Leis­tungs­schwa­chen, und da schwei­gen die herz­lich Durch­schnitt­li­chen, in der Hoff­nung auf, haha, ein berech­tig­tes Lob! Den Bes­ser­wis­sern aber, die sich als Leis­tungs­trä­ger auf­spie­len und mei­nen, eine eige­ne Mei­nung haben zu dür­fen, ja, denen würgt es die fes­te Stim­me ab, die sie vor dem Kaf­fee­au­to­ma­ten keck und mutig ver­tre­ten. Aber die grau­en Mas­se­ge­sich­ter im Mee­ting sind auf der Sei­te des Chefs, sie mögen jetzt nicht, wenn die selbst­er­nann­ten Exper­ten ihn, ihren Kai­ser, rüde ange­hen. Es stört doch den Frie­den! Die Läm­mer schwei­gen und hof­fen: „Fangt nicht schon wie­der mit einer neu­en Bau­stel­le an! Wer euch anhört, bekommt nur Zusatz­auf­ga­ben!“ Da sit­zen die Top-Leu­te grim­mig frus­triert und hadern still mit Zor­nes­fal­te und unter dem Tisch geball­ter Faust, dass aus dem Mee­ting wie­der und wie­der abso­lut nichts her­aus­kommt! Haha, sie wis­sen es vor­her und sie wis­sen es danach. Wie ver­na­gelt muss man sein, wie blind! Es hat doch Macht­er­hal­tung eines Manage­ment-Klons statt­ge­fun­den! Macht nichts macht Macht


Nach dem Auf­takt letz­te Woche ist dies das zwei­te Kapi­tel eines Romans über das Leben im Kon­zern mit dem Pro­jekt­ti­tel „Am Hand­lauf in den Ent­schei­der­kreis“. Die­ser Roman ist ein Expe­ri­ment für mich, das von eurem Feed­back lebt. Lohnt es sich die­sen Roman zu schrei­ben? Was hal­tet ihr ins­be­son­de­re von dem Wech­sel der Per­spek­ti­ven zwi­schen dem Erle­ben von T. und dem Kom­men­tar dazu von Mephis­to ali­as Gun­ter Dueck?



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35 Kommentare

Dr. Rainer Janßen 19. August 2019 Antworten

Ja, Mee­tings sind oft Ver­schwen­dung. Aber nicht weil sie unnö­tig sind, son­dern weil sie falsch durch­ge­führt wer­den. Die Dis­kus­si­on über Tools ist Infor­ma­ti­ker-typisch. Wir ver­su­chen unse­ren Anwen­dern bei­zu­brin­gen, mit Stan­dard­soft­ware und zwar mög­lichst ohne Son­der­lo­cken zu arbei­ten. Wir sel­ber brau­chen aber natür­lich unse­re Lieb­lings­sys­te­me, die wir genau­so kon­fi­gu­rie­ren dür­fen, wie wir es brau­chen. Und ich lie­be lang­wei­li­ge Archi­tek­tur. Die ist meis­tens prak­ti­scher. als die tol­len Glas­bau­ten, in denen man sich im Som­mer zu Tode schwitzt. Oder die wun­der­ba­ren Open-Space Kon­zep­te, in den dann weni­ger kom­mu­ni­ziert wird, son­dern alle mit Kopf­hö­rern sit­zen und Emails schicken.

Marcus Raitner 19. August 2019 Antworten

Erwischt, jeden­falls was die Tools betrifft und die Nei­gung des Infor­ma­ti­kers ger­ne damit rum­zu­spie­len. Aus dem Alter, wo ich den Linux-Ker­nel noch selbst kom­pi­liert habe, bin ich zwar raus, aber es gibt eben ein paar so Sachen, die will ich auf mei­nem Arbeits­ge­rät genau so haben … Und was die Zweck­bau­ten betrifft sehe ich das sogar ähn­lich, aber unstruk­tu­rier­te Mee­ting in drö­gen Räu­men ist eine töd­li­che Kom­bi­na­ti­on. Die rich­ti­ge Durch­füh­rung (und Vor­be­rei­tung! Ich mag da ja die Schrift­lich­keit die Jeff Bezos for­dert) hilft Mee­tings gut zu gestal­ten, den­noch kön­nen man­che ohne Ver­lust durch eine E‑Mail oder einen Post im ESN ersetzt werden.

Eva-Maria Ayberk 19. August 2019 Antworten

Bit­te wei­ter­schrei­ben! Genau so in dem fast kaf­ka­es­ken Erzähl­stil. Und wie heißt es so schön: Das Leben erzählt die bes­ten Geschichten …

Marcus Raitner 20. August 2019 Antworten

Vie­len Dank! Freut mich sehr.

Annerose Groß 20. August 2019 Antworten

Die Span­nung zwi­schen der Moti­va­ti­on etwas bewe­gen zu wol­len bei T. und der unper­sön­li­chen, maschi­nen­haf­ten „Zusam­men­ar­beit“ in den Mee­tings emp­fin­de ich als aus dem All­tag gegrif­fen. Ich bin sehr gespannt, wie das Momen­tum „Macht“/„Hierarchie“ sich im Roman wei­ter entwickelt …

Marcus Raitner 20. August 2019 Antworten

Vie­len Dank, neben for­ma­ler Macht / Hier­ar­chie wird T. die Macht von Netz­wer­ken ent­de­cken und Gleich­ge­sinn­te tref­fen, also Men­schen, die wie er etwas bewe­gen wol­len, denn die gibt es über­all und sich mit ihnen zu ver­net­zen ist leich­ter denn je.

Stefanie P 23. August 2019 Antworten

Vie­len Dank für den Mut, die­ses Tabu zu bre­chen. Ich kämp­fe oft mit
Befindlichkeiten,
Agen­den, die nicht dem Unter­neh­men son­dern dem per­sön­li­chen Lebens­lauf die­nen, und
Ell­bo­gen, die exakt posi­tio­niert werden.
Es erzeugt fast Hei­ter­keit in mir, Dei­nen Post zu lesen. Danke.

André Claaßen 20. August 2019 Antworten

Dan­ke – bit­te wei­ter­schrei­ben. Ger­ne auch mehr über Mee­ting, weil die Mee­ting­kul­tur ist das per­fek­te Abbild der Organisationskultur.

Marcus Raitner 20. August 2019 Antworten

Wer­de ich auf jeden Fall. Viel­leicht kommt als nächs­tes aber erst sogar ein nor­ma­ler Arti­kel über Mee­tings und Mee­ting­kul­tur oder bes­ser gesagt die Meeting-Unkultur …

Kerstin Till 20. August 2019 Antworten

Hey, wun­der­bar. Bit­te weitermachen!

Marcus Raitner 20. August 2019 Antworten

Sehr ger­ne! Vie­len Dank.

Rainer 20. August 2019 Antworten

Hi Mar­cus, unbe­dingt schrei­ben! Ich habe mich in den ers­ten zwei Aus­zü­gen oft wie­der­erkannt. Zur Les­bar­keit fän­de ich es gut, den Inhalt nicht so zu kon­den­sie­ren (mir ist das zuviel Bedeutung/Kritik pro geschrie­be­nem Wort) und die Gescheh­nis­se und ande­ren Per­so­nen nicht nur im Gedan­ken­strom des Prot­ago­nis­ten, son­dern auch in echt erleb­bar wer­den zu las­sen. Das macht es leben­di­ger und greif­ba­rer. Es soll ja ein Roman werden. ;-)

Marcus Raitner 20. August 2019 Antworten

Vie­len Dank für dein Feed­back, Rai­ner. Man merkt wohl, dass ich bis­her eher Blog­bei­trä­ge gewohnt bin, die meist recht kon­den­siert sind. Am Gedan­ken­strom wer­de ich aber ver­mut­lich fest­hal­ten, weil es mir um das Erle­ben des Indi­vi­du­ums im Sys­tem geht. Mal sehen …

Patrick 21. August 2019 Antworten

Hal­lo Marcus,
ich kann mich allen Vor­schrei­bern anschlie­ßen: Schrei­be bit­te weiter.
Da ich in einem ver­gleich­ba­ren Umfeld arbei­te, fin­de ich es super span­nend das aus einer ande­ren Per­spek­ti­ve zu „erle­sen“. Vie­le Din­ge sind so selbst­ver­ständ­lich gewor­den, dass ich sie nicht mehr hin­ter­fra­ge. Schon beim lesen dei­ner ers­ten bei­den Posts bin ich an eini­gen Stel­len ins Über­le­gen gekommen.
Bes­te Grüße
Patrick

Marcus Raitner 22. August 2019 Antworten

Vie­len Dank, lie­ber Patrick. Freut mich sehr, dass es auch zum Nach­den­ken anre­gen konnte.

Judith 21. August 2019 Antworten

Hal­lo Markus
Tol­les zwei­tes Kapi­tel! Ich füh­le mich zurück­ver­setzt in die Zeit bei einem ehe­ma­li­gen Arbeit­ge­ber… :D
Was wird T. wohl als nächs­tes erle­ben und wird er die chan­ge­re­sis­ten­te Umge­bung wirk­lich ver­än­dern kön­nen? Ich bin schon total gespannt…
Ich per­sön­lich habe mich am Ende damals für „lea­ve it“ ent­schie­den und bin immer noch glück­lich mit mei­ner Entscheidung.
Bes­te Grüsse
Judith

Marcus Raitner 22. August 2019 Antworten

Vie­len Dank, lie­be Judith. Die beschrie­be­nen Sze­nen sind mei­ner Mei­nung nach typisch für gro­ße Orga­ni­sa­tio­nen, dar­um erken­nen sich vie­le dar­in wie­der. Und ja, T. wird tat­säch­lich Anteil an einem Ver­än­de­rung­pro­zess haben. Ob die­ser ihm weit genug geht bzw. ob die Orga­ni­sa­ti­on so weit gehen will wie er, wird sich zeigen.

Jana 22. August 2019 Antworten

Love it!! Bit­te unbe­dingt weiterschreiben :)

Und vor allem: Let’s chan­ge the way we work!!

Marcus Raitner 23. August 2019 Antworten

Vie­len Dank, Jana! Ja, let’s chan­ge it.

Ursula Kühn 22. August 2019 Antworten

In die­sem Set­ting eine Hel­den­rei­se aus zwei Per­spek­ti­ven zu beschrei­ben, ist ein span­nen­des Pro­jekt. Für mich kön­nen ger­ne auch noch mehr Emo­tio­nen rein­kom­men – die sind nach mei­ner Erfah­rung immer prä­sent und ger­ne unter­drückt, wenn auch sehr wirksam.
Ein klei­ner Aus­flug in die Neu­ro­bio­lo­gie wäre dabei auch spannend.
Ich freue mich auf die Fort­set­zung des Projektes!

Marcus Raitner 23. August 2019 Antworten

Vie­len Dank für das Feed­back. Ja, ich wer­de mich um mehr Emo­tio­nen bemühen!

Alexander Gerber 23. August 2019 Antworten

Man­che sagen:
„Gro­ße Kunst ensteht aus gro­ßem Schmerz.“

Ich bin gespannt, wie groß der Schmerz noch wird …

Und ich bin sehr neu­gie­rig, wie Du hier die Her­aus­for­de­rung der Form lösen wirst, Marcus.

Mit den Kom­men­ta­ren und mit der Stel­lung­nah­me des Pro­fes­so­re hast Du eine statt­li­che Anzahl an Impul­sen an die Hand bekom­men. Ich wer­de auf­merk­sam wei­ter ver­fol­gen, wie Du die Dar­stel­lung in die eine oder ande­re Rich­tung füh­ren wirst.

Marcus Raitner 23. August 2019 Antworten

Vie­len Dank, Alex­an­der! Kannst du mir noch erklä­ren, was du genau mit „Her­aus­for­de­rung der Form“ meinst?

Alexander Gerber 24. August 2019 Antworten

Gern.

Bücher sind anders als Blog-Posts. Das Publi­kum, die Men­schen, die sich auf ein Buch ein­las­sen, erwar­ten etwas ande­res als „Enlight­ment to Go“.
In vor­he­ri­gen Kom­men­ta­ren klang das schon an: „Zuviel Bedeu­tung pro Wort“, „Ver­mis­se Dia­lo­ge“ usw.

Ich will etwas von dem Buch“, sag­te mir einst eine Leserin.
Die einen wol­len über den Zeit­raum des Lesens unter­hal­ten wer­den, die ande­ren wol­len die Geschich­te über ihre Spra­che ent­schlüs­seln. Wie­der ande­re erfreu­en sich an der Formulierungskunst.
Von den meis­ten wis­sen wir nicht, was sie wollen.

Die gute alte ZDF-Num­mer fruch­tet hier auch nicht wirklich. 

Zah­len wer­den von Dir nicht ver­wen­det und tra­gen damit kei­ner­lei Aussage.
Die Daten, die Gege­ben­hei­ten, schil­derst Du in einem Stil, der vie­le an Herrn K. aus P. erinnert.
Die Fak­ten, das Geta­ne, kommt bis­her nur als Daten vor.

Kann man so machen. Die Kom­ple­xi­tät ent­steht dann erst im Kopf des Lesers, indem er ihre/seine Sicht auf die Welt um die­se Daten ergänzt.

Für mich per­sön­lich erklärt die Geschich­te, war­um die Inter­ak­ti­on mit die­ser Orga­ni­sa­ti­on zu wenig bewirkt. Ler­nen fin­det kaum statt. Dafür fehlt die Verarbeitungs-Kapazität.

Und was macht das mit einem ande­ren Leser?

Und jetzt kommt auch noch der Pro­fes­so­re ins Spiel. Er sagt uns, dass die Gege­ben­hei­ten, so wie sie von Dir beschrie­ben wer­den, nur der Vor­hof zur Höl­le sind. Jetzt, wo wir das alles wis­sen, war­um soll­ten wir wei­ter­le­sen? Wozu wird das alles füh­ren? Und was wird T. auf dem Weg erleben?

Daten brau­chen eine Ein­bet­tung, um zur Infor­ma­ti­on zu wer­den. Wel­che Form wirst Du nut­zen, um Dei­ne Leser zu infor­mie­ren? Und was wer­den sie mit der Infor­ma­ti­on anfan­gen? Was soll die von Dir auf­ge­wand­te Kapa­zi­tät bewirken?
… das mei­ne ich mit „Her­aus­for­de­rung der Form“. Form fol­lows function … ;-)

Marcus Raitner 24. August 2019 Antworten

Vie­len Dank für dei­ne aus­führ­li­che Erläu­te­rung, Alex­an­der. Ja, das wird tat­säch­lich eine Her­aus­for­de­rung, aber dar­an wächst man ja bekannt­lich. Ich per­sön­lich mag ja den Bewusst­seins­strom sehr gern, aber auch da und gera­de da ist es schwie­rig, die nöti­gen Infor­ma­tio­nen zu trans­por­tie­ren. Dan­ke für dein Feedback.

Martina Goldammer 23. August 2019 Antworten

Auch ich Schlüs­se mich den Kom­men­ta­ren und der Auf­for­de­rung zum Wei­ter­schrei­ben an. Ja! Bit­te! Unbe­dingt wei­ter­ent­wi­ckeln. Abge­se­hen von hohem Wie­der­erken­nungs­wert fin­de ich auch immer wie­der sehr gelun­ge­ne For­mu­lie­run­gen, die sich her­vor­ra­gend zum Zitie­ren eig­nen. Die Ein­las­sun­gen von Gun­ter Dueck als Mephis­to sind „böse“ aber tref­fen punkt­ge­nau. Ich bin gespannt, wie es sich weiterentwickelt.

Marcus Raitner 23. August 2019 Antworten

Vie­len Dank für das Feed­back. Es geht bestimmt wei­ter … und bleibt spannend.

Schulz 24. August 2019 Antworten

Hi Mar­cus,
Nun habe ich es end­lich geschafft und was soll ich sagen, schreibst du mei­ne aktu­el­le Geschich­te. Genau so ist es schreib bit­te weiter.
VG Peter

Marcus Raitner 24. August 2019 Antworten

Vie­len Dank, Peter. Ich füh­le mit Dir!

Michael Frahm 24. August 2019 Antworten

Hal­lo Marcus,

ich bin da immer hin und her geris­sen. Als Füh­rungs­kraft sitzt man wirk­lich sehr viel in Mee­tings und kann dadurch auch viel Wirk­sam­keit erzeu­gen. Ande­rer­seits ist es total anstren­gend wenn man von mor­gens bis Abends nur in Mee­tings sitzt und die eige­ne (Sach)Arbeit nur Abends machen kann und auch nur Abends und am Wochen­en­de Zeit zum Nach­den­ken über die Arbeit hat. 

Viel­mehr als die Ver­schwen­dung der Zeit, glau­be ich, dass es die Men­schen stört, wenn ande­re über Ihre Zeit ent­schei­den und dar­aus kei­ner­lei Wert entsteht.

Vie­le Grü­ße Michel

Marcus Raitner 26. August 2019 Antworten

Lie­ber Micha­el, ich bin ja auch hin- und her­ge­ris­sen. Aber der Unter­schied zwi­schen Mana­ger Sche­du­le und Maker Sche­du­le ist mei­ner Mei­nung nach wich­tig zu ver­ste­hen und zu berück­sich­ti­gen, vgl. mei­nen aktu­el­len Post

Axel 24. August 2019 Antworten

Ein super tol­ler Ansatz, der Rea­li­tät von vie­len den Spie­gel in Form einer Geschich­te vor­zu­hal­ten. Ich lie­be es, Geschich­ten zu lesen, zu reflek­tie­ren und dar­aus zu ler­nen. Letzt­lich geht es bei uns Men­schen um Bezie­hung, egal, ob im Job oder im pri­va­ten Umfeld. Und Bezie­hun­gen gedei­hen durch „gute“ Kom­mu­ni­ka­ti­on, oder gehen ein oder wer­den im bes­ten Fall wir­kungs­los bei „schlech­ter“ Kom­mu­ni­ka­ti­on. Ich freue mich dar­auf zu lesen, wel­che Gedan­ken und Ideen T. kom­men und wel­che davon sich umset­zen las­sen. Wei­ter so!

Marcus Raitner 26. August 2019 Antworten

Vie­len Dank für dein Feed­back. Ich wer­de die Geschich­te auf jeden Fall fortführen.

Oskar 27. August 2019 Antworten

Hal­lo Mar­cus, es macht Spaß zu lesen und ich freue mich auf mehr.
Lie­be Grüße

Marcus Raitner 27. August 2019 Antworten

Vie­len Dank, Oskar!

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