Das Hindernis ist der Weg

Wie so vie­le Wis­sens­ar­bei­ter ver­brin­ge ich mei­ne Tage über­wie­gend sit­zend. Daher ist mir mein regel­mä­ßi­ges Lauf­trai­ning wich­tig. Drei oder vier Mal pro Woche, meist sechs und manch­mal zehn Kilo­me­ter, hal­ten mich beweg­lich und hel­fen mir, Stress abzubauen.

Ent­spre­chend unleid­lich wer­de ich, wenn ich über län­ge­re Zeit dar­auf ver­zich­ten muss. Und die ankla­gen­den Hin­wei­se mei­ner Apple Watch ver­stär­ken mei­nen Frust nur noch. 

Krank­hei­ten und Ver­let­zun­gen war­fen mich des­we­gen bis­her immer aus der Bahn. Nicht allein wegen der jewei­li­gen Beschwer­den, son­dern wegen mei­nes Umgangs damit. Das eigent­li­che Pro­blem war mein ein­ge­eng­ter Fokus auf das, was ich dadurch ent­beh­ren musste.

So auch jetzt, als mich der Ischi­as beim Lau­fen erst zwick­te und dann plag­te, was ich aber zunächst wie immer ver­such­te zu igno­rie­ren und damit sicher nicht bes­ser mach­te. Irgend­wann muss­te ich mir doch ein­ge­ste­hen, dass eine Pau­se not­wen­dig ist.

Die­ses Mal währ­te die Frus­tra­ti­on aber nicht lan­ge. Ich erkann­te, dass ich mich glück­li­cher­wei­se trotz­dem bewe­gen konn­te, bei­spiels­wei­se län­ger mit dem Hund gehen oder das Kraft­trai­ning inten­si­vie­ren konn­te.
Und dann bemerk­te ich, dass ich des­we­gen sogar etwas aus­pro­bie­ren konn­te, bei­spiels­wei­se mei­ne Yoga-Pra­xis wie­der auf­le­ben las­sen (was dem Ischi­as sehr hilft).

Anstatt uns also auf die Pro­ble­me und den Ver­lust zu kon­zen­trie­ren, woge­gen wir ohne­hin nichts tun kön­nen, ist es deut­lich kon­struk­ti­ver und erfül­len­der, wenn wir uns auf unse­ren Ein­fluss­be­reich und den Gestal­tungs­spiel­raum kon­zen­trie­ren. So wird das Hin­der­nis tat­säch­lich zum Weg, wie Mar­cus Aure­li­us so tref­fend fest­stell­te: „Was das Han­deln behin­dert, treibt das Han­deln vor­an. Was im Weg steht, wird zum Weg.“



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