Ich gestehe. Einmal pro Woche mache ich einen »Firmenrundgang ohne Grund.«
Der Begriff ist genauso abwertend gemeint, wie er klingt. Nur jemand, der keine »echte« Arbeit hat oder sich davor drücken will, macht so was.
Ich suche mir ganz bewusst Tage, an denen das Büro voll ist, und ich begebe mich ganz bewusst an Orte, wo ich viele Kolleginnen und Kollegen treffen könnte. Oder ich laufe anlasslos durch die Büros und Gänge. Mein Ziel ist es, während dieses Firmenrundgangs die Chancen für zufällige Gespräche zu maximieren.
Früher, als ohnehin alle im Büro waren, passierten diese Begegnungen zuhauf nebenbei auf dem Gang zwischen zwei Besprechungen. Zunehmend virtuell stattfindende Besprechungen und Homeoffice haben diese zufälligen Begegnungen deutlich reduziert.
Dadurch fehlt das Schmiermittel im Getriebe der Organisation. Es ergeben sich immer interessante Verbindungen, Erkenntnisse und neue Informationen. Für mich, mein Team, aber auch für die Menschen, die ich treffe. Ganz ohne Grund ist der Rundgang also doch nicht — ich schmiere das soziale Getriebe.
1 Kommentar
Ich möchte jetzt nicht schon wieder Satya Nadella zitieren… ;-)
Die besten (und spontansten) Gespräche finden in der Kaffeeküche oder nach dem Mittagessen statt.
Unglaublich, dass es noch keine Firma erkannt hat, dass man genau diesen Freiraum kultivieren könnte…
Stattdessen hechten wir von einem (virtuellen) Meeting ins nächste…