Nur wer sich selbst führen kann, kann andere führen. Mit diesem Satz legt Pater Anselm Grün das Fundament für effektive Führung.
Sich selbst zu führen heißt, sich selbst zu kennen. Nicht ohne Grund lautete die berühmte Inschrift am Apollotempel von Delphi: »Erkenne dich selbst.«
Schwierig genug im antiken Griechenland, und heute, erstickt in dem selbstdarstellerischen Lärm in Social-Media, schier unmöglich.
Welche Werte und Tugenden sind mir wichtig? Was macht ein gutes Leben für mich aus? Was gilt es folglich zu erstreben oder zu vermeiden? Das eicht den Kompass.
Ein guter Start könnten die klassischen Tugenden Klugheit, Mut, Mäßigung und Gerechtigkeit sein. Sie haben sich seit dem Altertum bewährt und besitzen zeitlose Gültigkeit.
Was ist meine Vision für mein Leben? Was möchte ich erreichen und wie möchte ich leben?
Hier wird es schwierig fokussiert und realistisch zu bleiben, denn viele Menschen haben zunehmend das Gefühl, nicht zu genügen. Zu verlockend und vielfältig sind die in den (sozialen) Medien präsentierten Optionen.
Welche Stärken habe ich? Wie helfen diese mir bei der Verfolgung meiner Vision? Welche meiner Schwächen stehen mir dabei im Weg?
Peter F. Drucker empfiehlt dazu »Feedback-Analysis«: Bei jeder wichtigen Entscheidung hält man schriftlich die Erwartungen und Befürchtungen fest und vergleicht das dann nach 9 bis 12 Monaten mit den tatsächlichen Ergebnissen.
Das hat den zusätzlichen Charme, dass man sich vorab Klarheit über die erwünschten Ergebnisse und die erhoffte Wirkung des eigenen Tuns verschaffen muss. Und diese Klarheit hilft wiederum, sich auf das zu konzentrieren, was wirklich einen Unterschied macht, ohne in hektischer, aber beliebiger Betriebsamkeit zu ertrinken.