Mehr mit weniger

Auf Wil­helm von Ock­ham, einem mit­tel­al­ter­li­chen Theo­lo­gen und Phi­lo­so­phen, geht das nach ihm »Ock­hams Rasier­mes­ser« benann­te Spar­sam­keits­prin­zip in der Wis­sen­schafts­theo­rie zurück. Ver­ein­facht gesagt bedeu­tet es, dass bei ver­schie­de­nen Theo­rien zur Erklä­rung eines Sach­ver­halts die ein­fa­che­re vor­zu­zie­hen ist, wobei »ein­fa­cher« bedeu­tet, dass die Theo­rie mit weni­ger Varia­blen und Hypo­the­sen auskommt.

Die­se grund­le­gen­de Hal­tung, dass weni­ger mehr ist und es reich­lich sinn­los ist, mehr auf­zu­wen­den, wenn weni­ger aus­reicht, wur­de viel­leicht am bes­ten von Leo­nar­do da Vin­ci zusam­men­ge­fasst: »Ein­fach­heit ist die höchs­te Stu­fe der Vollendung.«

Zwi­schen die­sem phi­lo­so­phi­schen Anspruch und der har­ten Rea­li­tät im Arbeits­all­tag lie­gen in den aller­meis­ten Fäl­len Wel­ten. Zuwei­len wird unbe­ab­sich­tigt das Gegen­teil erreicht und es scheint, dass mit mög­lichst viel Auf­wand mög­lichst wenig Ergeb­nis pro­du­ziert wer­den soll. 

Es gilt auch hier das nach Vil­fre­do Pare­to benann­te Pare­to­prin­zip: 20 % der Akti­vi­tä­ten brin­gen 80 % der Ergeb­nis­se. Umge­kehrt heißt das, 80 % der Mee­tings, E‑Mails und admi­nis­tra­ti­ven Auf­ga­ben lie­fern kei­nen signi­fi­kan­ten Effekt. Ech­te Effek­ti­vi­tät beginnt im kon­se­quen­ten Zurück­schnei­den des admi­nis­tra­ti­ven Unter­hol­zes mit Ock­hams Rasiermesser.

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Von Marcus Raitner

Hi, ich bin Marcus. Ich bin der festen Überzeugung, dass Elefanten tanzen können. Daher begleite ich Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Agilität. Über die Themen Führung, Digitalisierung, Neue Arbeit, Agilität und vieles mehr schreibe ich seit 2010 in diesem Blog. Mehr über mich.

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