Wie soll ich meinen Kindern erklären, was ich den ganzen Tag mache? Mit den gängigen Job-Titeln wie Berater oder Agile Coach können sie nichts anfangen und die bisweilen recht farblose Realität in Unternehmen haben sie bislang nicht erlebt. Trotzdem ein erster Versuch.
Organisationen benötigen verschiedene Fähigkeiten, um das zu tun, was von ihnen erwartet wird. Es treffen also in Organisationen Menschen mit unterschiedlichen Kenntnissen und Persönlichkeiten zusammen, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Dieses Zusammentreffen erfordert Struktur und Prozesse, damit aus dem Ganzen mehr wird als die Summe der Teile.
Das ist der hohe theoretische Anspruch. In der weniger glanzvollen Realität wäre es bereits ein Erfolg, wenn das Ganze wenigstens die Summe der Teile ergäbe und nicht ein signifikanter Teil der Kapazität und Arbeitszeit in Abstimmungen und Administration verpuffen würde.
Das ist es, was Peter Drucker meinte, als er pointiert feststellte, Besprechungen seien ein Kennzeichen schlecht gestalteter Abläufe, denn entweder man arbeitet oder man bespricht die Arbeit. Und seither ist – dank schneller elektronischer Kommunikationswege – das Verhältnis von wertschöpfender Arbeit zu Koordination und Kommunikation weiter ins Missverhältnis gekippt.
Seit Anbeginn der industriellen Revolution und damit einhergehend der Entstehung von großen Unternehmen ist die wertschöpfende Zusammenarbeit von Menschen ein Thema. Von Frederick Taylor über Taiichi Ohno bis zum Manifest für agile Softwareentwicklung geht es immer um die Produktivität des Miteinanders.
Auf den Punkt gebracht für die kindliche Aufmerksamkeitsspanne von etwa drei Sekunden würde ich also sagen: Ich gestalte die Zusammenarbeit von Menschen, damit sie gemeinsam eine bessere Leistung erbringen können.