Projektcoaching (04): Rollen

Ein Pro­jekt­coach macht Men­schen im Pro­jekt erfolg­reich. Er ist Coach, Bera­ter und Dis­kus­si­ons­part­ner in einer Per­son; er agiert als graue Emi­nenz im Hin­ter­grund. Sein Hand­werks­zeug sind in ers­ter Linie Fra­gen: im Ide­al­fall erkennt oder erar­bei­tet der Anwor­ten­de sich dabei die Lösung selbst. Die The­men sind so viel­fäl­tig wie die Men­schen und ihre jewei­li­gen Rol­len im Pro­jekt: vom per­sön­li­chen Coa­ching des Pro­jekt­lei­ters bis hin zum detail­lier­ten Hin­ter­fra­gen des Risi­ko­ma­nage­ments. In die­ser Arti­kel­se­rie erschei­nen jede Woche fünf typi­sche Fra­gen eines Pro­jekt­coa­ches zu einem aus­ge­wähl­ten The­ma. Die­se Fra­gen geben einen ers­ten Ein­druck von Pro­jekt­coa­ching und regen an zum Nach­den­ken über das eige­ne Pro­jekt und die eige­ne Rol­le dar­in. The­ma die­ser Woche sind die Rol­len im Pro­jekt: ihre Defi­ni­ti­on und ihre Entstehung.

Thema der Woche: Rollen

Nach­dem der erwar­te­te Nut­zen des Pro­jekts erar­bei­tet wur­de und in kon­kre­te Zie­le über­setzt wur­de, stellt sich die Fra­ge nach der Pro­jekt­orga­ni­sa­ti­on. Nut­zen und Zie­le defi­nie­ren die ers­ten bei­den Grund­an­nah­men eines Pro­jekts: Annah­men über das Umfeld und Annah­men über die Mis­si­on; die Orga­ni­sa­ti­on und die Rol­len beschrei­ben die drit­te Grund­an­nah­me: Annah­men über die Kern­kom­pe­ten­zen zur Bewäl­ti­gung der Mission.

The assump­ti­ons about envi­ron­ment defi­ne, what an orga­niza­ti­on is paid for. The assump­ti­ons about mis­si­on defi­ne what an orga­niza­ti­on con­siders to be meaningful results; in other words, they point to how it envi­si­ons its­elf making a dif­fe­rence in the eco­no­my and in socie­ty in lar­ge. Final­ly the assump­ti­ons about core com­pe­ten­ci­es defi­ne whe­re an orga­ni­sa­ti­on must excel in order to main­tain lea­der­ship. (Peter F. Dru­cker. Manage­ment Rev Ed. S. 90.)

Die benö­tig­ten Kom­pe­ten­zen zu erken­nen und die rich­ti­gen Men­schen für die jewei­li­gen Schlüs­sel­auf­ga­ben zu fin­den ist nur der ers­te Schritt. Viel wich­ti­ger und viel schwie­ri­ger ist es, aus den Solis­ten ein funk­tio­nie­ren­des Orches­ter ent­ste­hen zu las­sen. Ein wich­ti­ge Grund­la­ge für die­se Team­ent­ste­hung ist die akti­ve Beschäf­ti­gung mit den Rollen.

Fünf Fragen zu den Rollen der Mitarbeiter

  1. Wel­che Auf­ga­ben (Ver­ant­wor­tung) und wel­che Kom­pe­ten­zen (Befug­nis­se) haben die ein­zel­nen Rollen?
  2. Wie sind Auf­ga­ben und Kom­pe­ten­zen zwi­schen Auf­trag­ge­ber und Pro­jekt­lei­ter verteilt?
  3. Wel­che Schlüs­sel­auf­ga­ben gibt es je Rol­le? Und wie passt die Beset­zung der Rol­le dazu?
  4. Wie wur­den die Rol­len im Pro­jekt defi­niert und mit den Mit­ar­bei­tern abgestimmt?
  5. Wie viel Dis­kus­si­on gab es im Team über die Ver­tei­lung von Auf­ga­ben und Kompetenzen?

Unschwer zu erken­nen, zielt der ers­te Teil der Fra­gen (1. – 3.) auf die Qua­li­tät der Rol­len­defi­ni­ti­on. Letzt­lich geht es dar­um, zu hin­ter­fra­gen wie prä­zi­se und unmiss­ver­ständ­lich die Auf­ga­ben und Kom­pe­ten­zen im Team ver­teilt sind. Der zwei­te Teil der Fra­gen (4. und 5.) fokus­siert auf die Ent­ste­hungs­ge­schich­te der Rol­len­defi­ni­ti­on. Es macht einen deut­li­chen Unter­schied, ob Rol­len ein­fach vor­ge­ge­ben wur­den oder ob das Team die Ver­tei­lung nach und nach in einem Team­nor­ming bewusst aus­ge­foch­ten hat.

Natür­lich sind die­se Fra­gen nur der Ein­stieg ins Pro­jekt­coa­ching. Ein erfah­re­ner Pro­jekt­coach wird anhand der Ant­wor­ten ver­tie­fen­de Fra­gen stel­len und so die Ant­wor­ten immer schär­fer herausarbeiten.

Vorangegangene Teile der Serie Projektcoaching

Bildnachweis

Das Arti­kel­bild wur­de von jur­vet­son unter dem Titel „Hier­ar­chy“ auf Flickr ver­öf­fent­licht (Bestimm­te Rech­te vor­be­hal­ten).



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