Schlagwort: Psychologie

Wer A sagt, muss nicht B sagen

Wenn unse­re Über­zeu­gun­gen und Welt­bil­der von der Rea­li­tät wider­legt wer­den, haben wir ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten die­se kogni­ti­ve Dis­so­nanz auf­zu­lö­sen. Die meis­ten Men­schen nei­gen dazu, die Rea­li­tät krea­tiv umzu­deu­ten, damit die Erleb­nis­se wie­der ins Bild pas­sen. Hilf­rei­cher ist es aller­dings, die Abwei­chun­gen als Quel­le der Erkennt­nis zu nut­zen und sein Welt­bild anzu­pas­sen. Gera­de für Füh­rungs­kräf­te, deren Welt­bil­der und Über­zeu­gun­gen vie­le ande­re betreffen.

Die Kunst des Weglassens

Per­fek­ti­on ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hin­zu­zu­fü­gen gibt, son­dern wenn man nichts mehr weg­las­sen kann. Die­ser von Antoine de Saint-Exupé­ry for­mu­lier­te Maß­stab offen­bart ein gewis­ses Ver­ede­lungs­po­ten­ti­al in der öffent­li­chen Ver­wal­tung eben­so wie in gro­ßen Kon­zer­nen. Wor­an liegt es aber, dass die Regeln immer mehr und die Pro­zes­se immer kom­pli­zier­ter wer­den? Viel­leicht liegt es am Ende ein­fach an unse­rer Nei­gung, bevor­zugt Lösun­gen durch Hin­zu­fü­gen zu suchen anstatt das Pro­blem durch Weg­las­sen zu lösen, wie in einem jüngst im Maga­zin Natu­re erschie­ne­nen Arti­kel nach­ge­wie­sen wurde.

Die Kunst des Fragens

Wer nicht fragt, bleibt dumm. Klei­nen Kin­dern wird das selbst­ver­ständ­lich zuge­stan­den, der Chef aber soll Ant­wor­ten und Lösun­gen lie­fern. So blei­ben alle düm­mer als not­wen­dig. Fra­gen zu stel­len statt Ant­wor­ten zu geben, ist kein Zei­chen von Füh­rungs­schwä­che, son­dern stärkt die Bezie­hun­gen und die Men­schen. Ent­schei­dend dabei ist aber eine Hal­tung, die von Beschei­den­heit, Authen­ti­zi­tät und auf­rich­ti­gem Inter­es­se für die Per­spek­ti­ve des Ande­ren geprägt ist.

Über die kognitive Dissonanz moderner Führung in traditionellen Organisationen

Eine für sich stim­mi­ge moder­ne Füh­rungs­hal­tung ent­wi­ckelt zu haben ist das Eine. Die Span­nung zwi­schen die­sem Anspruch und der ernüch­tern­den Wirk­lich­keit des Füh­rungs­all­tags in meist eher tra­di­tio­nel­len Struk­tu­ren aus­zu­hal­ten ist aber etwas völ­lig ande­res. In vie­len Fäl­len löst sich die­se aus der Sozi­al­psy­cho­lo­gie als kogni­ti­ve Dis­so­nanz bekann­te Span­nung nur durch das Auf­ge­ben der eige­nen Ansprü­che. Es gibt aber auch ande­re Mög­lich­kei­ten als sich wil­lig in sein Schick­sal zu fügen.

Der Mensch, das Gewohnheitstier

Ver­hal­ten und Gewohn­hei­ten zu ändern ist oft müh­sam. Der Geist ist wil­lig, aber das Fleisch ist schwach, heißt es bekannt­lich. Und genau da liegt das Pro­blem. Ver­hal­tens­än­de­run­gen sind nicht nur eine Fra­ge des Wil­lens und der Moti­va­ti­on, son­dern kön­nen mit einem dif­fe­ren­zier­ten Ver­ständ­nis mensch­li­chen Ver­hal­tens stra­te­gisch bes­ser ange­gan­gen wer­den. Das Ver­hal­tens­mo­dell von B.J. Fogg lie­fert dafür die Grundlage. 

Auf dem Gipfel der Dummheit

Auch gan­ze Orga­ni­sa­tio­nen lei­den unter dem Dun­ning-Kru­ger-Effekt. Nach den ers­ten Schrit­ten in Rich­tung einer Trans­for­ma­ti­on und den ers­ten Erkennt­nis­sen ver­har­ren sie auf dem „Gip­fel der Dumm­heit“, wo sie sich in Über­schät­zung des Erreich­ten an aller­lei Car­go-Kult erfreuen. 

Einfach nur hier sitzen

Was macht der Mensch, wenn er nichts macht? Er denkt über sein Sozi­al­le­ben nach. Was pas­siert also, wenn jeg­li­cher Leer­lauf von der Auf­merk­sam­keits­in­dus­trie und ihren Apps auf dem Smart­phone immer raf­fi­nier­ter unter­bun­den wird? Über die aso­zia­len Neben­wir­kun­gen der unun­ter­bro­che­nen Zer­streu­ung durch Social Media.