Wenn andere Menschen Vertrauen in mich haben und es mir zeigen, bin ich bemüht dem gerecht zu werden. So weit, so selbstverständlich. Unser täglicher Umgang miteinander folgt jedoch zu oft einem Paradigma des Misstrauens, insbesondere in der Arbeitswelt: Arbeitszeiten werden erfasst und kontrolliert, Teile des Gehalts einbehalten und „Incentive“ genannt oder die Internetnutzung am Arbeitsplatz protokolliert, um nur einige Beispiele zu nennen. Wenn jemand Grund gehabt hätte, den Menschen zu misstrauen, dann Viktor Frankl. Er selbst überlebte den Holocaust, verlor in den Konzentrationslagern aber seine Frau und einen Großteil seiner Familie. Den Glauben an das Gute im Menschen hat er dennoch nicht verloren. Im Gegenteil: Im folgenden Video erklärt er, warum es nötig ist den Menschen mit Vertrauen zu begegnen.
Viktor Frankl bringt seine Maxime für den Umgang mit Menschen mit den Worten von Johann Wolfgang von Goethe auf den Punkt:
Wer die Menschen behandelt, wie sie sind, macht sie schlechter.
Wer die Menschen aber behandelt, wie sie sein könnten, macht sie besser.
Der Vortrag ist fast 40 Jahre alt und der Ausspruch von Goethe um die 200 Jahre. Die Wahrheit darin aber zeitlos gültig: Vertrauen motiviert die Menschen, ihr Potential auszuschöpfen, vielleicht sogar über sich hinauszuwachsen. In einer Arbeitswelt, die sich weg von der industriellen Produktion hin zur Arbeit mit Wissen entwickelt, ist mit Kontrolle und Misstrauen ohnehin nichts mehr auszurichten. Vertrauen in Mitarbeiter, Kollegen und Geschäftspartner ist unsere einzige Option.
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