
Niemand will agile Methoden
Niemand will einen Bohrer kaufen, sondern nur ein Loch bohren. Genauso will niemand agile Methoden und Frameworks kaufen, umsetzen oder einführen. Sie sind immer Mittel zum Zweck. Der Niedergang…
Niemand will einen Bohrer kaufen, sondern nur ein Loch bohren. Genauso will niemand agile Methoden und Frameworks kaufen, umsetzen oder einführen. Sie sind immer Mittel zum Zweck. Der Niedergang…
Wenn agile Methoden auf verkrustete Strukturen traditionsreicher Organisationen treffen, ist eine nachhaltige Transformation nicht automatisch zu erwarten. Viel wahrscheinlicher ist es, dass die neuen Praktiken möglichst reibungsfrei durch Assimilation in die bestehenden Strukturen integriert werden. Als Agile Coach fühlt man sich dann ähnlich geborgen und wirksam wie Jean-Luc Picard in Gefangenschaft der Borg.
Viel zu oft werden agile Methoden und insbesondere Scrum auf die Optimierung von Arbeitsabläufen reduziert. Die Annahme dahinter ist, man müsse nur die vorhandene Arbeit unter ansonsten unveränderten Rahmenbedingungen anders und besser organisieren, um schneller oder anpassungsfähiger zu werden. Dieser mechanistische Blick auf Agilität ignoriert aber völlig, dass es eigentlich um Teamwork und Ownership geht.
Rückblickend halte ich es für einen meiner größten Fehler, Kennzahlen für die agile Transformation immer kategorisch abgelehnt zu haben. Die Gefahr einer Inflation des Cargo-Kults sehe ich zwar immer noch, wenn Phänomene der Agilität gemessen und belohnt werden statt der Essenz, aber ich würde das Risiko heute bewusst eingehen. Früher oder später kommt in jeder Transformation nämlich der Zeitpunkt, wo sehr nachdrücklich die Frage gestellt wird, was das alles soll und bringt. Und dann muss man das System mit den eigenen Waffen schlagen.
Auch ganze Organisationen leiden unter dem Dunning-Kruger-Effekt. Nach den ersten Schritten in Richtung einer Transformation und den ersten Erkenntnissen verharren sie auf dem „Gipfel der Dummheit“, wo sie sich in Überschätzung des Erreichten an allerlei Cargo-Kult erfreuen.
COVID-19 ist ein Prüfstein für Agilität und New Work. In der Krise zeigt sich die wirkliche Kultur der Organisation ungeschminkt. So mancher Sitzsack und Tischkicker entpuppt sich nun als “lipstick on the pig”, als naiver Cargo-Kult bestenfalls und als die vorsätzliche Täuschung eines Potemkinschen Dorfs schlimmstenfalls.
Wer Spotify nachmacht oder SAFe einführt oder nachgemachte oder verfälschte agile Frameworks sich verschafft und als best practice in den Verkehr bringt, wird mit sinnlosen kultischen Handlungen nicht…
Nicht überall, wo Transformation in Leuchtbuchstaben draufsteht, ist auch Transformation drin. Es beginnt mit irrigen Annahme, mit Agilität ließe sich die Mitarbeiterleistung wie mit Kraftfutter steigern. Fehlgeleitet von…
Agile Organisationen sind schlank, flexibel und anpassungsfähig. Das geschieht aber weniger durch die „Agilisierung“ bestehender Strukturen und Abläufe, sondern durch konsequentes Hinterfragen eben dieser. Anstatt im Stile der…
Ihr müsst jetzt ganz stark sein: Ein paar User-Stories und Daily Standup machen noch nicht agil. So, jetzt ist es raus. Es ist sinnlos, Spotify zu kopieren. Die…
Social Intranets sind leider in vielen Fällen ein Paradebeispiel für einen Cargo-Kult. Irgendjemand hat gesehen oder gehört, dass in Startups ganz viel Austausch und Vernetzung im Stile von…
Viele über lange Jahre erfolgreiche Unternehmen spüren plötzlich großen Veränderungsdruck. Von Disruption ist die Rede. So viel, dass manche „Disruption“ schon zum Unwort des Jahres erklären. Disruptive Technologien…
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